Thomas Manns Weg zur Demokratie ist verschlungen. Anfänglich noch ein Vertreter obrigkeitsstaatlichen Denkens, wurde er nach der Ermordung von Außenministers Walter Rathenau durch Rechtsradikale im Jahr 1922 zum gewichtigsten Fürsprecher der Demokratie unter Deutschlands Schriftstellern. Die letzten Zweifel ließ er jedoch erst im amerikanischen Exil hinter sich. Seine Entwicklung zum Demokraten und Republikaner hat er in der grandiosen Rede „Deutschland und die Deutschen“ niedergelegt, die er bald nach Kriegsende 1945 in mehreren Städten der USA hielt. Diese und andere seiner Arbeiten zum demokratisch-republikanischen Komplex werden im Vortrag vorgestellt und zur Diskussion gestellt. Thomas Manns 150. Geburtstag dürfte wohl der richtige Anlass dafür sein – zumal dieser auch noch in Zeiten fällt, in denen antidemokratisches Denken und Fühlen in Deutschland wieder verstärkt um sich greifen.
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Foto: Thomas Mann, Nobelpreisträger für Literatur 1929, Nobel Foundation